Ein paar Tage in der Hauptstadt sind für mich immer wie ein Abenteuer.

 

Als Ex-Berlinerin, die wieder auf dem Lande wohnt, reizt mich die Flucht ins Großstadtgetümmel immer sehr.

 

Das dieses Wochenende jedoch abenteuerlicher werden sollte, als mir lieb war, damit konnte wohl keiner rechnen...

 

 

Dieser Beitrag enthält Werbung durch Erwähnung und entstand in Zusammenarbeit mit dem mk Hotel erlin.

Verflixt nochmal - ein Wochenende in Berlin oder die längste Expressfahrt aller Zeiten

Unmittelbar nach meinem Besuch in Berlin's roh-veganem Restaurant rawtastic erhielt ich eine Nachricht, dass für den    1. Oktober der nächste Workshop im Restaurant geplant sei. Da musste ich natürlich nicht lange überlegen und meldete mich an. "Raw desserts and cakes" verriet die Überschrift des Workshops und die Vorfreude auf einen interessanten Vormittag setzte direkt ein.

 

Wie so oft wenn ich alleine nach Berlin fahre, kann ich bei ehemaligen Kollegen oder Bekannten übernachten. Äußerst praktisch also, dass man mal in Berlin gewohnt und gearbeitet hat...

Auch dieses Mal habe ich ein Angebot erhalten, das ich nicht ablehnen konnte und freute mich schon riesig darauf, eine ehemalige Kollegin nach viel zu langer Zeit wieder zu treffen.

 

Unsere niedersächsische Kleinstadt liegt nur ein paar Stunden Fahrtzeit von Berlin entfernt und für diese Strecke bevorzuge ich die Fahrt mit dem FlixBus, der für mich nach der Bahn die umweltfreundlichste Methode darstellt.

Da wir uns inmitten eines guten FlixBus Streckennetzes befinden, fahren mehrmals täglich Busse aus und nach Berlin.

Die Tickets sind recht schnell online gebucht und im Vergleich zum Bahnticket, für mich bezahlbarer.

 

Nun traf ich für das geplante Wochenende in Berlin alle üblichen Absprachen und buchte den Bus.

Leider hatte ich nicht bedacht, dass an diesem Tag, wegen einer Fortbildung, ein langer Arbeitstag bis 16.30 Uhr anstand und infolgedessen meine Mitfahrgelegenheit zur FlixBus Haltestelle wegfiel.

 

Nun begann eine Kettenreaktion nach dem Motto:

                  "Pech kommt selten allein!"

 

Die Fakten einmal objektiv betrachtet: Feierabend: 16.30 Uhr

Abfahrt FlixBus: 17.15 Uhr

Dauer der Fahrt zur Haltestelle unter großzügiger Berücksichtigung der aktuellen Verkehrslage: 1 Stunde!!!

 

FlixBus empfiehlt ca. 15 Minuten vor der Abfahrt an der Haltestelle zu sein, das wäre dann 17.00 Uhr und das würde ich selbst im Helikopter nicht schaffen. Mal ganz davon abgesehen, dass ich dann auch noch einen Helikopter bräuchte...

 

 

Wie es das Pech so will kam ich nur für die Nacht von Freitag auf Samstag bei meiner lieben Ex-Kollegin unter und für die zweite Nacht hagelte es Entschuldigungen aller anderen Bekannten, die am ersten Oktoberwochenende alle etwas besseres vorhatten als einer ehemaligen Kollegin Unterschlupf zu geben. Kann ich gar nicht verstehen sowas...

Tztztz...

Da stand ich nun, ich armer Tropf...ungewiss ob ich nach Berlin gelangen könnte und keine Bleibe für die zweite Nacht...

Wie gut, dass es in Berlin Hotels gibt und so buchte ich ein Einzelzimmer für eine Nacht im "mk Hotel Berlin", schön dicht also an meiner Wirkungsstätte für Sonntag.

 

Somit hatte ich ein Problem gelöst.

Ich muss wohl sehr verzweifelt gewirkt haben, ich sah den FlixBus in Gedanken bereits ohne mich Richtung Berlin düsen...

Tja, dann wendete sich alles zum...naja...weniger dramatischen...

Ausnahmsweise durfte ich frühzeitig Feierabend machen und dann willigte eine Freundin ein, mich zur Haltestelle zu bringen. Irgendwie fügte sich auf einmal alles und die Vorfreude stieg an.

 

Pünktlich wie die Maurer kamen wir an der Haltestelle an doch bevor ich aus dem Auto ausstieg, bemerkte das Pech wohl, dass es gepennt hatte...ich erhielt eine E-Mail von Busfahrer Günter...

Nach einer einstündigen Wartezeit schrieb Günter erneut. Die Abfahrt sollte sich um weitere 10 Minuten verzögern.

Was nützt einem da denn bitteschön eine "Expressfahrt"???

Mittlerweile traf der zeitlich nachfolgende FlixBus nach Berlin ein und dann...endlich...Günter sei Dank kam der Expressbus.

Im vollen Doppeldeckerbus saß ich im oberen Teil und freute mich, meiner ehemaligen Kollegin mitteilen zu dürfen, dass sie  wohl heute doch noch mit mir rechnen könne.

 

Leider hielt die Freude nicht lange an. Unglaublicherweise wollten noch ein Paar mehr Menschen ein (langes) Wochenende in Berlin verbringen, denn es dauerte nicht lange und wir standen im Stau...

Erinnert ihr euch noch? Um 17.15 Uhr sollte es ursprünglich losgehen. Letztlich dauerte die FlixBus Expressfahrt dreieinhalb Stunden plus anderthalb Stunden Wartezeit also insgesamt 5 Stunden.

 

Irgendwie wunderte mich nichts mehr, denn vorab ging ja auch schon alles schief. Während der Fahrt malte ich mir bereits aus, was in Berlin noch so alles schieflaufen könnte.

 

 Und dann war ich da. 

 

                 Berlin!

 

Der Funkturm begrüßte mich mit seinem Wechselspiel der Farben und in der Ferne startete an einer Brücke ein großes Feuerwerk.

Danke, Berlin, meine alte Liebe, du empfängst mich auf ehrenvolle Weise. 

Ob ich für meine nächste Tour wieder FlixBus fahren werde? 

 

Natürlich werde ich das, denn selbst ein so guter Busfahrer wie Günter kann die Verkehrssituation nicht verändern.

Ein Stau aufgrund eines Unfalls auf der Autobahn ist genauso unvorhersehbar wie ein Zugausfall bei der Deutschen Bahn. Ich bin nun schon häufig verschiedene Strecken mit dem FlixBus gefahren und kann nur sagen, bisher war ich überwiegend pünktlich oder sogar früher als geplant am Ziel.

 

Ein großartiger Vorteil im Vergleich zur Bahn ist beispielsweise die Sitzplatzgarantie.

Im Bus gibt es gratis w-lan, nicht-Veganer können sich einen kleinen Snack kaufen und die Busse sind wirklich gut vernetzt.

 

Von Berlin aus kommt man fast überall hin, Durchsagen für Busse nach Wien oder Prag sind keine Seltenheit, genauso wenig wie die berlinernden Mitarbeiter, die mich zum Schmunzeln bringen wenn sie z.B. sagen:

 

"Denn bräucht ick Ihren Ausweees und det macht einunddreißig fuffzig bitte!"

 

 

 

Wer weiß, wo mich der FlixBus das nächsten Mal hinbringt...

 

Eure Minna