Warum man seine Umgebung intensiver beachten sollte?

 

Na weil einem sonst die Begegnung mit tollen Menschen und die Möglichkeit, einzigartige Erfahrungen zu machen durch die Lappen gehen könnte.

 

Ein Blick nach unten auf die Ablage im Bioladen schärfte meinen Blick fürs Wesentliche.

Neulich im Bioladen...

 

Jaaa...ich weiß, Geschichten die so anfangen sind in der Regel total spannend...

aaaaber bei dieser hier stimmt es jedenfalls...

 

Also neulich im Bioladen, als ich meinen Einkauf auf die Theke legte, blinzelte er mich an. Wie beim Entdecken des goldenen Schnatzes griff ich ohne zu überlegen zu und hielt ihn fest in den Händen.

Ein Glücksrausch durchfuhr meinen Körper, als mir gewahr wurde was ich da eigentlich in den Händen hielt...

 

Ein einziger übrig gebliebener Flyer, lag auf der kleinen Ablage der Kasse und er bewarb eine roh-vegane Veranstaltung hier in der Nähe. 

Ich war sofort erfüllt von Vorfreude, fühle ich mich doch immer wie ein absolutes Alien als Dorfveganerin und dann wird hier in der Gegend, auf dem Lande, eine roh-vegane Veranstaltung angeboten.

Damit hatte ich nicht gerechnet, da ich sonst ja oft nach Berlin fahre, um als Veganerin mal etwas zu erleben...

 

Ich konnte mein Glück kaum fassen, denn meine roh-vegane Challenge hatte gerade begonnen und diese Veranstaltung sollte logischerweise eine Bereicherung dafür sein.

Schon witzig, dass sich immer irgendwo ein Puzzleteil findet.

 

Manche Teile ergeben erst zu einem späteren Zeitpunkt Sinn, dieses Puzzleteil in Form des Flyers passte sofort ins Gesamtbild...

Einige Tage vor dem Workshop wollten Gundel und ich uns kennenlernen und so lud sie mich direkt zu sich nach Hause ein.

Ich fuhr also einige Kilometer durchs Nichts und landete in einer Dorfidylle, wo sich Hase und Fuchs noch "Gutenacht" sagen.

Im niedersächsischen Gravenhorst wohnt Gundel Berghoff.

 

Gundel hat unter anderem zwei Kurse an der Keimling RohAkademie absolviert, hält Vorträge und leitet Workshops an verschiedenen Standorten, beispielsweise der VHS.

 

Seit ihrer Erkrankung ernährt sich Gundel bewusst und basierend auf der Öl-Eiweiß Methode nach Dr. Johanna Budwig.

 

Über die Begegnung mit Gundel bin ich sehr dankbar, denn unser Gespräch hat mir persönlich einige neue Wege und Perspektiven gezeigt, die insbesondere für meine roh-vegane Zeit eine gute Wissensgrundlage bilden und die ich darüber hinaus in meinem Herzen bewahren werde.

Liebe Gundel, vielen Dank nochmal für den wunderbaren Nachmittag bei dir.

Mein erster AHA-Faktor des Tages war der Gesprächsteil über Leinöl. 

Leinöl ist aufgrund der hohen Menge an Omega-3-Fettsäuren ein gesunder Beitrag für jeden Tag. 

"Leinöl"...dachte ich und erinnerte mich sofort an dieses bittere Zeugs, das ich mir vor einiger Zeit mal aus dem Supermarkt mitgebracht hatte.

"Leinöl ist ein sehr hochwertiges, kaltgepresstes Öl, das permanent kalt gelagert werden muss!" sagte Gundel. 

Außerdem fügte sie hinzu: "Wenn Leinöl bitter schmeckt, ist es nicht mehr verwendbar!". 

Damit ging sie rüber zu ihrem Kühlschrank, holte das von ihr bevorzugte Leinöl und gab mir einen Löffel davon zum Probieren.

Ich war völlig verwundert, denn es schmeckte kein bisschen bitter.

Gundel riet mir, jeden morgen einen Esslöffel Leinöl in Verbindung mit Mandeln oder Quinoa zu mir zu nehmen, denn 

Omega-3 (Leinöl) in Verbindung mit Schwefel (Mandeln, Quinoa) hat eine heilende Wirkung.

Generell war ich sehr überrascht, als Gundel feststellte, dass ich ihrer Meinung nach zu wenig Öl in meinen Speiseplan einbinde.

"Aber Fett macht doch Fett", warf ich sofort ein und es begann ein nächster Gesprächsteil, über den ich noch immer viel nachdenke.

"Die Verwendung des richtigen Fetts fördert sogar eine Gewichtsreduktion und trägt zu einem fitten Gesamtgefühl bei." erklärte Gundel.

Sie zeigte mir eine Auflistung verschiedener Öle, auf denen die Werte in Diagrammen ersichtlich waren. 

Leinöl, Kürbiskernöl, Olivenöl und Kokosöl sind hier die gesunden Spitzenreiter

(wenn man sie nicht überhitzt!).

Bei den Fetten aus Nüssen und Kernen ist zu beachten, dass Nüsse am Abend schwer verdaulich sind und sich die Verzehrmenge auf täglich ungefähr 3 Nüsse beschränkt. 

Die empfohlene Verzehrmenge von Kernen (hierzu zählen auch Cashewkerne) liegt bei ca. einer Hand voll pro Tag.

Zum Schluss führte mich Gundel in ihren Garten. Dort befinden sich auf der Wiese viele Wildkräuterinseln.

Ich muss zugeben, ich kenne mich mit Kräutern (noch) sehr wenig aus, fühlte mich wie in einer fremden Welt, wie wir auf den Rasenpfaden durch die Wildkräuterinseln spazierten.

Wildkräuter sind eine geschmackliche Bereicherung für alle Speisen, außerdem steckt in den kleinen "Wilden" auch jede Menge Gutes.

Gundel konnte ihre Wildkräuter alle benennen und verriet mir auch, dass sie viele Samen auf der Fensterbank trocknet und im Winter über Salat und Müsli streut.

Dieses Wissen bewundere ich zutiefst.

Gezielt steuerte Gundel die eine oder andere Pflanze an und ich durfte probieren.

Der Geschmack von Lakritz, der Duft von Fenchel, all das betörte meine Sinne und weckte meine Neugier.

Mit dem Thema Wildkräuter muss ich mich wohl dringend befassen, denn darüber lohnt sich mehr Wissen definitiv.

Doch nun hieß es erst einmal Abschied nehmen von Gundel.

Bepackt mit so vielen Eindrücken und Erfahrungen fuhr ich in Gedanken schwelgend und gefüllt mit positiver Energie zurück nach Hause.